Dieses Symposium wird von unserem Projekt in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, dem Institut Wiener Kreis, der Wiener Kreis Gesellschaft und dem Wienmuseum organisiert.
Es findet am 27. und 28. Oktober 2021 im Wirtschaftsmuseum, Vogelsanggasse 36, 1050 Wien, statt.
Die Vorträge werden zum Teil auf Deutsch, zum Teil auf Englisch gehalten.
Isotype – das International System of Typographic Picture Education – entwickelte sich ab Mitte der 1930er Jahre aus der „Wiener Methode der Bildstatistik“ heraus. Diese war im Kontext der Arbeiterbildung des Roten Wien der Zwischenkriegszeit entstanden. Obwohl visuelle Erziehung mit Piktogrammen und Mengenbildern vor allem mit dem Namen Otto Neurath (1882-1945) verbunden wird, basierten die Methode und ihre Anwendung auf interdisziplinär orientierter Teamarbeit. WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Disziplinen wirkten daran genauso mit wie GraphikerInnen, ZeichnerInnen, FotografInnen, KartografInnen und andere mehr. Marie Reidemeister (Neurath) und Gerd Arntz sind zwei der wichtigsten Namen des bildpädagogischen Teams.
Nach Otto Neuraths Tod am 22. Dezember 1945 war die Geschichte von Isotype auch nicht zu Ende. In vielen Ländern der Welt, wie etwa in England, in den USA, den Niederlanden oder auch in Österreich, wurde die visuelle Erziehungsarbeit in den Jahrzehnten nach 1945 über Jahrzehnte hinweg fortgesetzt, nicht immer mit explizitem Bezug auf Isotype.
Wie sieht die Situation heute aus? Inwieweit werden Piktogramme und Mengen- oder Lehrbilder in pädagogischer Absicht, für eine soziale, ökonomische und politische Aufklärung eingesetzt? Die Konferenz gibt zunächst einen Überblick zu Geschichte und Methodik von Isotype, um sich danach konkreten Beispielen für gegenwärtige Anwendungen zuzuwenden. Beispiele aus Themenkreise wie Klimakrise, Migration, Wohnen, Zeitgeschichte oder Pandemien werden vorgestellt.